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Sonntag, 2. November 2014

Heimliches und ein Familientreffen

Gestern hatten wir ein Familientreffen einberufen. Man will ja die Nachkommenschaft ab und zu mal sehen. Nur mein Sohn und seine Flamme konnten nicht. Ich freue mich ganz besonders, dass ich zu solchen Anlässen auch den großen Enkel mal sehe. 
Gestern fand allerdings auch das Kneipenfest statt und da war richtig was los. Die Band spielte jedoch eindeutig zu laut.

Da der Tag so freundlich begann, haben wir früh noch einen Abstecher zum Waldschlösschen im Hohwald unternommen. Rein zufällig bemerkten wir in der Nähe vom Parkplatz ein altes unbewohntes Gebäude.
Neugierig, wie unsereiner halt so ist, schlichen wir erst einmal drum herum.




Dann wurde der Keller inspiziert - die Tür war offen. Es roch zwar muffig, aber alles schien gut erhalten.



Auf der Rückseite war noch eine große Tür, die ebenfalls offen war, also nichts wie da hinein. Hier das Ergebnis: 
kleiner Raum, durch einen Spalt im Fenster fotografiert

großer Raum mit schöner Decke - Funktion unbekannt

Durchreiche zum Speiseraum
von der anderen Seite
Speiseraum
hier auch, leider tropft es erheblich von der Decke
alles wunderschön mit Holz und Parkett 
die Küche
neben der Küche
Waschküche
Am Ende ging im dunklen Gang plötzlich eine Tür auf und ein Mann mit einer Taschenlampe trat heraus. Ich - nichts wie weg. Mein GG wurde entdeckt. Der Mensch sagte "halt Polizei". Natürlich mein GG ging auch hinaus, denn es konnte keine Polizei sein. Mein GG meint, es wäre ein "Penner". Ich denke, da hat jemand nach dem Rechten gesehen. Wir haben ja nichts mit genommen, nur die Fotos.

Ich gestehe, alte Gebäude ziehen mich magisch an und ich möchte gern mehr über sie wissen. Deshalb haben wir Stunden lang recherchiert, was es denn für eine "Hütte" ist.

Es handelt sich hier um die Jugendherberge am Valtenberg/Neukirch/Lausitz. Das vom Verein der Naturfreunde und Neukircher Bürgern errichtete Valtenberghaus wurde 1925 eröffnet. Es war mit 200 Betten in 18 Einzelzimmern und 4 Schlafsälen, 2 Tagesräumen und einer Bibliothek ein beachtliches Objekt. 1933 wurde es von den Faschisten enteignet und zunächst als „Durchgangslager“ für Nazi-Gegner, später als Wehrertüchtigungslager genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Haus Landesschule der FDJ. 1954 wurde es als Jugendherberge neu eröffnet. 1995 wurde das Gebäude an die Landesgruppe für Naturfreund zurück übertragen. 1997 übernahm die Bewirtschaftung des Hauses die Familie Schade, bis es 2004 endgültig geschlossen wurde. Seitdem steht es leer und soll wohl nun abgerissen werden.

Quellen: SZ 2004/11 und alte Postkarte (Jahr unbekannt) 

Es ist sehr schade, dass ein so schönes Gebäude dem Verfall Preis gegeben ist. Die Familie Schade hätte das Haus ja gekauft, es war aber einfach zu teuer, wenn man bedenkt, dass umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig waren. Ich werde noch am Ende unter die Heimatforscher gehen ... grins.

Das war heute einmal richtig viel Bla Bla, aber ich wollte es für mich fest halten.

Habt einen sonnigen Sonntag!